Ob Dürre oder Starkregen, einsturzgefährdetes Dach oder logistische Hilfe nach Großbränden – jeder der 57 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) aus Weiden leistete 2018 im Durchschnitt über 300 Stunden für gewöhnliche und außergewöhnliche Ereignisse. Grund genug, um verdiente Einsatzkräfte zu ehren und auf ein ereignisreiches Jahr zurückzublicken.
Im fast vergangenen Jahr 2018 wurde der Ortsverband Weiden der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) zu insgesamt 60 Einsätzen durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Nordoberpfalz alarmiert oder direkt von anderen Behörden angefordert. In insgesamt rund 1.700 Einsatzstunden waren die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer fast doppelt so lange im Einsatz als noch im Vorjahr. Hintergrund waren vor allem größere und anspruchsvollere Einsätze, wie die technische und logistische Unterstützung nach dem Brand des Altenheims in Neustadt oder eines Industriegebäudes im oberfränkischen Röslau. Denn auch überregional waren die Weidener Einsatzkräfte mit ihrer Fachgruppe Räumen wieder gefragt, um Glutnester zu beseitigen oder Gebäudeteile niederzulegen. Im Sommer sorgten mehrere Starkregenereignisse wieder für Pumpeinsätze. Gefolgt von einer Dürre, bei der Fischweiher belüftet werden mussten, kann durchaus von häufigeren Einsätzen aufgrund des Klimawandels gesprochen werden. Für einen größeren Einsatz sorgte letztlich auch das Sturmtief „Fabienne“, infolgedessen eine Gruppe sogar 13 Stunden lang im Einsatz war, um Bäume von mehreren Bahnstrecken zu entfernen. Darüber hinaus wurden im Stadtgebiet wieder zahlreiche Geschäfte und Gebäude nach Einbrüchen oder Bränden fachgerecht im Auftrag der Polizei oder der Feuerwehr gesichert.
Weitere technische Hilfeleistungen konnten planmäßig, quasi ohne Blaulicht und Martinshorn, angegangen werden. Größere Maßnahmen waren dabei die komplette Stromversorgung des Verkehrssicherheitstags „Boxxenstopp“ oder des Seifenkistenrennens mit mehreren Netzersatzanlagen. Des Weiteren wurde die Veranstaltung „Weiden träumt“ mit Fahrzeugen und Personal abgesichert und der Umzug des Maibaums traditionsgemäß begleitet.
Im Jahresverlauf haben die THW’ler über 2.900 Ausbildungs- und Übungsstunden geleistet und waren 300 Stunden auf Fach und Führungslehrgängen an den beiden Ausbildungszentren. Das größte Einsatztraining des Jahres war die im Sommer abgehaltene Hochwasserübung „Protective Sand“ in Floß, wo die Bekämpfung eines hundertjährigen Hochwasser mit 4.500 Sandsäcken, Stegen und Hochleistungspumpen geübt wurde.
Die Jugendgruppe mit derzeit 10 Mitgliedern hat in 1.300 Stunden Ausbildungen abgehalten und Freizeitaktionen, wie zum Beispiel Geo-Caching und Nachtwanderungen durchgeführt.
Außerdem wurden in rund 11.600 Stunden der Ortsverband weiterentwickelt, Technische Dienste an den Fahrzeugen und Liegenschaften durchgeführt sowie an Sitzungen und Projektgruppen auf verschiedenen Ebenen teilgenommen.
„Katastrophenschutz-Familie“ in Stadt und Landkreis
In ihren Reden dankten der Helfervereins-Vorsitzende Michael Braun und der Ortsbeauftragte Andreas Duschner den Helferinnen und Helfern sowie deren Partnern, welche mit ihrem ehrenamtlichen Dienst im THW nicht nur gute Taten planen, sondern auch zu jeder Tages- und Nachtzeit umsetzen. Ob bei Sturm, Regen oder an Feiertagen – wenn der Funkwecker klingelt, können man sich auf die aktive Mannschaft verlassen.
Besonders hob Duschner hervor, dass die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren, der Polizei und dem Roten Kreuz auf einem hohen und partnerschaftlichen Niveau stattfindet. In den letzten Jahren habe sich eine echte „Katastrophenschutz-Familie“ gebildet, auf welche man sich im Einsatz verlassen könne. Besonders gut sei auch die Zusammenarbeit mit der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz, da alle Organisationen mit in die Alarmplanung eingebunden und damit alle Potentiale zur Gefahrenabwehr genutzt werden.
Vier Dienstjubilare im Ortsverband Weiden
Für ihre Treue, das überdurchschnittliche Engagement und die langjährigen Dienste um das THW Weiden wurden Johann Grötsch und Jürgen Kurzwart (jeweils 30 Jahre), German Bürger (25 Jahre) und Lukas Dellinger (10 Jahre) geehrt. Alle vier sind ein gutes Beispiel dafür, dass auch das THW selbst zu einer zweiten Familie werden könne.